Die Qualität unserer Beziehungen entscheidet maßgeblich über unsere Lebensqualität. Grundlage für eine aktive, erfüllende Beziehungsgestaltung sind für uns die Wahrnehmung sowohl der eigenen Person mit ihren Wünschen, Bedürfnissen, Fähigkeiten und Einschränkungen, als auch die entsprechende Wahrnehmung der Menschen, mit denen man in Beziehung steht.

Der Klient und seine Lebenssituation sind der zentrale Ansatzpunkt unserer Arbeit. Unser Ziel ist es, unsere Klienten unter Stärkung ihrer Ressourcen dabei zu begleiten, Rüstzeug für ihre eigene Art der positiven Beziehungs- und Lebensgestaltung zu entwickeln. Dabei integrieren wir individuelle Einschränkungen, ohne jedoch defizitorientiert zu arbeiten. Die präzise Wahrnehmung und Benennung der individuellen Schwierigkeiten und ihrer Konsequenzen macht sie in unserer Arbeit durch gezielte Interventionen bearbeitbar. Die Förderung eines positiven Selbstkonzeptes als Grundlage einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung stellen wir in das Zentrum unserer Arbeit.
 

Im Kontakt mit dem Pferd, dem/den Therapeuten in der Einzelförderung sowie in der Gruppenförderung mit den anderen Gruppenmitgliedern bzw. mit den anderen Familienmitgliedern bietet sich ein geschütztes Übungsfeld für den Klienten sowohl im sozialen Bereich, als auch im körperlichen, geistigen und seelisch-emotionalen Bereich. Die unmittelbaren, authentischen Reaktionen des Pferdes auf das ihm unterbreitete Beziehungsangebot spiegeln dessen Stimmigkeit und damit auch die Befindlichkeit sowie die Möglichkeiten des Klienten wider. So werden die Reaktionen des Pferdes, aber auch die darauf folgenden Reaktionen des Klienten in Emotion und Handlung gezielt therapeutisch und pädagogisch genutzt. Der hohe Aufforderungscharakter des Pferdes bewirkt in der Regel ein hohes Motivationsniveau seitens des Klienten, wodurch von einer besseren Effektivität der Interventionen im Vergleich zu einem therapeutischen Setting ohne Einbezug von Pferden ausgegangen werden kann.
 

Die pflegerischen und versorgenden Tätigkeiten in Zusammenhang mit dem Pferd bedeuten fein- und grobmotorische Körperarbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Der Bewegungsdialog beim Getragen-Werden auf dem lediglich mit einem Voltigiergurt ausgestatteten Pferd knüpft an vorgeburtliche sowie frühkindliche Bewegungserfahrungen des Klienten in der Interaktion mit der Mutter sowie wichtiger früher Bindungspersonen an und bietet den Rahmen für eine tiefe Berührbarkeit und Emotionalität. Gleichzeitig wird die Körperwahrnehmung, insbesondere die Tiefensensibilität angesprochen und gefördert.
Bekannte und neue Abläufe fördern die Handlungsplanung und –Durchführung und damit Konzentrationsvermögen, Ausdauer, Frustrationstoleranz und Zielorientierung.
 

Der Kontakt zwischen allen Beteiligten im Beziehungsdreieck Klient – Pferd – Therapeut wird kommunikativ sowohl verbal als auch nonverbal sowie körpersprachlich begleitet. Anleitungen, Interventionen, der Ausdruck von Wahrnehmung und Emotion regen den sprachlichen Ausdruck an. Durch individuelles Eingehen auf die aktuellen kommunikativen Möglichkeiten des Klienten wird das Bedürfnis, sich mitzuteilen aufgegriffen und der Ausdruck positiv verstärkt.
 

Die Erfahrung, angenommen und verstanden zu werden öffnet den Klienten wiederum in seiner Bereitschaft, sich am Geschehen zu beteiligen und schafft die für unsere Arbeit unabdingbare  Vertrauensbasis für eine gewinnbringende, neue Möglichkeiten schaffende Zusammenarbeit, also die Beziehungsgestaltung im therapeutischen Kontext.
 

Grundlage unserer therapeutischen Interventionen ist stets das Streben, den Transfer des Erlebten in den Alltag herzustellen und den Klienten somit auf dem Weg zu unserem Hauptziel, nämlich der aktiven Alltagsbewältigung zu begleiten.



 

Unsere Grundannahmen:

 
• Verbundenheit mit anderen Menschen stellt eines unserer Grundbedürfnisse über die gesamte Lebensspanne dar

• Unsere Möglichkeiten, den Kontakt zu anderen Menschen zu gestalten, bestimmen maßgeblich über unsere Lebensqualität

• Grundlage ist die Wahrnehmung der eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Fähigkeiten, und denen des anderen


 
 
Unsere Arbeit
  
• Zentraler Ansatzpunkt ist der Mensch in seiner individuellen Lebenssituation, die geprägt ist durch seine besonderen Fähigkeiten, aber auch seine Einschränkungen

• Das Ziel unserer Arbeit ist, unsere Klienten unter Stärkung ihrer eigenen Ressourcen dabei zu begleiten, Rüstzeug für ihre persönliche Art der positiven Beziehungs- und Lebensgestaltung zu entwickeln

• Auf diesem Weg integrieren wir individuelle körperliche, geistige oder seelische Einschränkungen, ohne defizitorientiert zu denken
 
• Die Förderung eines positiven Selbstkonzeptes, i.e. eines positiven Bildes von der eigenen Person mit ihren Fähigkeiten und Besonderheiten, sehen wir als Grundlage einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung


 

Therapieablauf


• Begrüßungsphase mit Vorstellung der Namen und Besprechung der Verhaltensregeln im Stall und im Umgang mit den Pferden, allgemeines Update (was ist gerade los im Leben, was fällt leicht - wo läuft es unrund). Daraufhin legen wir das heutige Stundenthema fest

• Begrüßen der Pferde auf der Stallgasse, Möglichkeit zum Streicheln und Pflegen mit Putzzeug


• Ausrüsten der Pferde mit Zaumzeug und Voltigiergurt (Gurt mit zwei Griffen)


• Arbeit in der Reithalle bzw. auf dem Außenplatz in Anlehnung an Möglichkeiten und Förderziele: Führen des Pferdes, z.B. durch Slalomparcours, über am Boden liegende Stangen, von Buchstabe an der Reithallenwand zu Buchstabe, Geführt-Werden auf dem Pferd im Schritt und Trab, „Kunststücke“ auf dem Pferd (Knien, Seitsitz, Rückwärtssitz…), Liegen bäuchlings auf dem Pferd


• Abschlussphase mit Versorgen und Belohnen der Pferde, Aufräumen der Ausrüstung, Nachgespräch und Verabschiedung

Achtung: je nach Angebot wie (z.Bsp. bei der Angstbewältigungsgruppe) sind Veränderungen des Ablaufes möglich.

 

Bitte vereinbaren Sie einen kostenfreien Kennenlern- und Informationstermin. 

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